Österreichische Stromkunden sollen Fernwärme subventionieren!

| Info

Anschubförderung von Fernwärmekraftwerken ist nun ausgelaufen und wird auch nicht verlängert.

Genau acht Jahre lang - von 2003 bis 2010 - wurden Fernwärmekraftwerke in Österreich mit insgesamt 340 Millionen Euro subventioniert. Diese Förderung ist nun ausgelaufen und wird seitens der EU auch nicht verlängert. 

Nun sollen österreichische Stromkunden zur Kasse gebeten werden, um die Fernwärmekraftwerke zu unterstützen. Beschlossen wurde das KWK-Punkte-Gesetz (KWK: Kalorisches Kraftwerk, umgangssprachlich "Fernwärme") im Ministerrat und soll dabei helfen, den Fortbestand der Fernwärme in Österreich zu sichern. 

Das Allheilmittel Fernwärme ist demnach offensichtlich doch nicht so erfolgreich ohne Förderung. Experten der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK) und die Installateur- sowie Rauchfangkehrer-Bundesinnungen kritisieren diese geplante Förderung aufs schärfste.

Michael Mattes, Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker meint: "Wenn sich etwas nicht rentiert und nicht ohne Zuschüsse überlebensfähig ist, kann die Allgemeinheit doch nicht dafür verantwortlich gemacht werden."

Steigende Kosten und Arbeitsplatzverluste sind zu befürchten

36 Millionen Euro pro Jahr soll die Förderung für Fernwärme kosten, zwei Drittel davon zahlen die österreichischen Haushalte, ein Drittel fallen zu Lasten der heimischen Betriebe. Aber nicht nur die steigenden Kosten für Energie sprechen gegen diese Subventionierung, Experten befürchten auch Arbeitsplatzverluste: „Laut einer Studie von Univ. Prof. DI Karl Rose von der Karl-Franzens-Uni-Graz, gefährden Maßnahmen wie diese in den kommenden Jahren rund 10% der Arbeitsplätze“, meint Mattes. Alleine in der Sanitär-/Heizungs-/Lüftungsbranche würde das bedeuten, dass rund 5.000 Personen vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes stehen."