Harsche Kritik an Entwurf der neuen OIB Richtlinie 6

Laut Entwurf der neuen OIB Richtlinine schneidet Strom im Bereich CO2-Ausstoß schlechter ab als Heizöl und Erdgas.

Ein Entwurf für eine aktualisierte OIB Richtlinie 6 für Herbst 2018 ist gerade in Arbeit. Die OIB Richtlinie regelt die bautechnischen Vorschriften in Österreich im Bereich Energie-Einsparung und Wärmeschutz.

Mit Blick auf diesen Entwurf sticht ins Auge, dass bei der Verwendung von Strom mehr CO2-Äquivalent als bei Erdgas entstehen soll. In den Wintermonaten sollen es gar mehr als bei Heizöl sein. Die Liste gibt folgende Werte her:

  • Heizöl 310 g/kWh
  • Erdgas 247 g/kWh
  • Strom 248 g/kWh

Somit würde Strom im Schnitt über Erdgas liegen!

Warum so eine Zahl überhaupt zustande kommen kann, hat Gerald Prinz, Bundesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, analysiert und verweist auf folgenden Aspekt der Tabelle:

„Noch immer wird für Strom als einzige Primärenergie der Erzeugermix der Importländer verwendet und kompliziert hochgerechnet. Während bei allen anderen Energieträgern die Verluste und Verunreinigungen (Erhöhungen der CO2-Faktoren) in den anderen Ländern belassen werden und bei uns nur die Verbrauchswerte in die Tabelle kommen, wird beim Strom alles von der Wurzel an gerechnet.“

Während alle Einwände der Innung seitens OIB ignoriert wurden, wurden die Forderungen der VKÖ (Vereinigung österreichischer Kessellieferanten) zu 100 % umgesetzt!

Die Konsequenz dieser Richtlinie würde besonders die Natur treffen, weil fossile Heizquellen sauberen immer noch vorgezogen werden, aber auch Menschen und Bauherren die auf Strom zurückgreifen wollen.